Motiv von Anna Böhm, sitzend vor ihrem Modulhaus, dem ersten fertiggestellten Mikrohaus von mlab.design.

Wohnen im Modulhaus: „So viel Raum und so viel Licht.“

Das Unternehmen mlab.design hat es sich zum Ziel gesetzt, Mikrohäuser so nachhaltig und so hochwertig wie möglich im deutschsprachigen Raum zu bauen. In Zeiten von städtischer Verdichtung und drängenden Klimafragen kommt dieser Vision eine bedeutende Rolle zu. Wie fühlt es sich an, in einem solchen Minihaus zu wohnen? Ein Besuch bei Anna Böhm, die mit ihrer Familie in Bayern im ersten Mikrohaus des Unternehmens lebt. 

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Knapp ein Jahr wohnt Anna Böhm nun mit ihrer Familie im Modulhaus und ist sich sicher: „In einem konventionellen Haus möchte ich nicht mehr wohnen. Das Licht, den Duft, die charmante Andersartigkeit und die Nähe zur Natur möchte ich nicht mehr missen.“ 

Vor drei Jahren hat sich Anna Böhm verliebt: in eine wunderschöne, alte Streuobstwiese. Ein üppig grün bewachsenes Hanggrundstück, 400 Quadratmeter groß, gelegen in einem Dorf in der Nähe von Nürnberg. Die Stadt befindet sich in der Nähe, ist aber dennoch weit genug weg. Dafür legt sich sanftes Vogelgezwitscher über die friedliche Stille. Der Blick über die Landschaft der Fränkischen Schweiz ist unverbaut und weit. Der Puls fährt langsam runter, der Körper entspannt. Wer sich die Idylle ansieht, dem wird klar: Es geht gar nicht anders, als dass die grüne Oase das Herz ruhiger schlagen lässt. Kein Wunder, dass sich die 40-Jährige erst nach dem Kauf des Grundstücks Gedanken über seine Bebauung machte.   

Bild des lichtdurchfluteten Essbereichs.

Das ganze Haus hat nicht mehr als 66 Quadratmeter. Doch die riesigen Panoramafenster sorgen nicht nur für viel Licht, sondern auch für einen tollen Ausblick ins Grüne. So erscheint einem der Essbereich auch gleich viel größer. 

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MODULHAUS IST NICHT GLEICH MODULHAUS.

Dabei waren ihr zwei Dinge wichtig, erinnert sie sich heute: „Das Grundstück ist sehr schmal, deswegen sind schon per se einige Haustypen von Anfang an ausgeschieden. Außerdem wollte ich eine monatelange Baustelle vermeiden – sowohl aus finanziellen als auch aus organisatorischen Gründen.“ So war schnell klar, dass eine mögliche Lösung ein Modulhaus sein könnte. Böhm recherchierte und kam zu der Erkenntnis, dass sie die angebotenen Materialien nicht überzeugten. „Auch wenn diese Häuser auf den ersten Blick unkompliziert und günstig in der Anschaffung wirken, ist das keine langfristige Rechnung. Denn was ist ein solches Haus in dreißig Jahren noch wert? Wie viele Reparaturen fallen an? Zu welchem Preis könnte man es wieder verkaufen?“, fragt sie.  

Es ist kein Geheimnis, dass eine Menge CO₂-Emissionen auf den Bausektor zurückgehen. Die Zementproduktion ist für rund acht Prozent der globalen Treibhausgase verantwortlich. Massive Bebauung bringt immer mehr versiegelte Böden mit sich, sodass immer weniger Regenwasser versickert. So drohen Überschwemmungen und in den Sommermonaten fallen Kühlungseffekte aus. Eins ist klar: Es braucht ein Umdenken und kluge Lösungen, wenn es um das Thema ressourcenschonendes Bauen geht.  

Bild oben links: Motiv von Anna Böhm, sie steht in der Küche, hinter ihr sind schwarze Küchenschränke zu sehen.  Bild oben rechts: Motiv des kleinen und schlicht gestalteten Waschbeckens im Badezimmer.  Bild rechts unten: Motiv mit Blick aus dem Schlafzimmer in Richtung Flur. Böden, Wände, Decken und auch die Tür sind aus Fichtenholz.  Bild links unten: Bild der Treppenstufen aus Holz, die ins Obergeschoss führen.

Das zehn Zentimeter dicke Fichtenholz, das im Haus verbaut ist, versprüht trotz des puristischen Baustils viel Wärme. Das deutet sich schon im Erdgeschoss an, wo die Küche mit dem Essbereich, das Bad sowie das Schlafzimmer mit smart integrierten Technikraum (Zimmermitte, Bild rechts unten) liegen.

GERADLINIG, FLEXIBEL & SO UMWELTFREUNDLICH WIE MÖGLICH.

So stieß Böhm im Zuge ihrer Recherche auf das von Maximilan Eule 2016 in Landsberg am Lech gegründete Unternehmen mlab.design. Als Vordenker in Sachen nachhaltiges Bauen legte er den Grundstein für den Bau der energieeffizienten und ästhetisch hochwertigen Mikrohäuser aus Vollholz: Massiv gebaut, regional produziert, individuell gestaltbar und transportabel. Die einzelnen Module sind erhältlich in Größen von 13 bis 33 Quadratmeter. Darüber hinaus bleibt beim Aufbau das Ökosystem des Bodens unberührt, da das Haus auf Schraubfundamenten steht. Das Grundwasser kann abfließen und Regenwasser versickert. Fakten, die Anna Böhm überzeugt haben. So sehr, dass sie heute nicht nur mit ihren beiden Kindern im allerersten fertiggestellten Mikrohaus des Unternehmens lebt, sondern seit 2020 auch als Kommunikatorin dafür arbeitet.

Motiv von Anna Böhm, sitzend im ersten Stock des Hauses.

„Es hat sich als sehr alltagstauglich erwiesen, unsere Privaträume so weit wie möglich voneinander zu trennen“, sagt Böhm. Während die Kinderzimmer vom Gemeinschaftsbereich hier im ersten Stock abgehen, zieht sie sich zum Entspannen gern ins Erdgeschoss zurück.

EIN WEITERER VORTEIL: REGIONAL, TRANSPARENT UND FAIR HERGESTELLT.

Die massiven Wände aus Fichtenholz lassen Böhms Zuhause duften und sorgen für Gemütlichkeit und Wärme. Im wahrsten Sinne des Wortes: Für energieeffizientes Heizen ist das Material der Wände relevant. Holz speichert und isoliert zugleich. Im Winter bleibt so die Wärme in den Räumen, während es im Sommer nicht allzu sehr aufheizt. Zudem überdauert ein mlab.design-Modulhaus viele Generationen. Außerdem lässt es sich sortenrein zurückbauen und ist so ein Teil umweltfreundlicher Kreislaufwirtschaft: Das Holz und auch die eingesetzten Stahlschrauben können wiederverwendet werden. Da keine Kleb- und Verbundstoffe zum Einsatz kommen, entsteht kein Sondermüll. Das verbaute Holz stammt aus PEFC-/FSC-zertifizierter Forstwirtschaft im Allgäu. So fördert das junge Unternehmen, dessen achtköpfiges Kernteam in Deutschland, Österreich und Portugal sitzt, nicht nur die regionale Wirtschaft, sondern macht sich außerdem frei von weltweiten Handelsstrukturen. 
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Böhm setzt auf einen unaufgeregten und schlichten Einrichtungsstil, aber auch auf kräftige Farbakzente zum Holz. 

REDUZIERT UND MIT VIEL KOMFORT WOHNEN.

Nach einem klassischen Tiny- oder Mikrohaus hat Anna Böhm eigentlich nie gesucht. Aber schon lange schwirrte der Gedanke in ihrem Kopf herum, ein Haus zu bauen, ohne der Natur großen Schaden zuzufügen. 2021 entschied sich die Kommunikationsexpertin dann für den Kauf des zweistöckigen #FL2, das größere Modell im Angebotsportfolio von mlab.design. Bis Böhm mit ihren Kindern einziehen konnte, dauerte es etwa eineinhalb Jahre. Heute, mit dem Wissen von damals, kann das Mikrohaus bereits circa 24 Wochen nach Erhalt aller Genehmigungen bezugsfertig sein. Da sich mlab.design um die gesamte Basis inklusive Sanitäranlagen sowie Strom- und Wasseranschlüsse kümmert und es sich um fertige Wände handelt, die nicht gestrichen oder verputzt werden müssen, ist nicht mehr zu tun, als es einzurichten.  

So bedacht Böhm ihre Worte wählt, so ausgesucht ist auch ihr Interieur. „Ich finde die klaren Formen und die Reduktion auf das Wesentliche beruhigend und angenehm. Daher schätze ich den minimalistischen Stil sehr“, erzählt sie und fügt hinzu: „Bei neuen Möbeln achte ich darauf, dass sie hochwertig, langlebig und zeitlos sind – oder aus zweiter Hand.“ Wer beim Rundgang durch das Haus Stauraumlösungen sucht, wird außer einem versteckten Einbauschrank im Badezimmer und eleganten Schiebetüren zum Kinderzimmer nichts finden. „Ich habe mit dem Bau des Hauses gelernt, nicht mehr Stauraum zu schaffen, sondern nur Dinge zu besitzen, die wir tatsächlich auch benutzen“, sagt Böhm. „Es ist ein kleines Einfamilienhaus, mit allem dazugehörigem Komfort.“

Motiv eines silbernen MINI Cooper SE, das Fahrzeug parkt im Grünen vor Böhms mlab.design Modulhaus.

Traumlage: Böhms Modulhaus steht inmitten einer grünen Oase, und die Stadt ist nicht weit entfernt.

EIN GEBÄUDE, DAS IMMER VERBUNDEN MIT DER NATUR IST.

Tatsächlich wirkt das Mikrohaus mit seinen fünf Zimmern alles andere als beengt. Das liegt sicherlich an dem durchdachten Grundriss mit seinen freien Sichtachsen. Die Bewohner:innen können, egal, wo sie sich gerade im Haus aufhalten, nach draußen gucken. Denn das Konzept von mlab.design sieht auch den Einbau von großzügigen Fensterfronten vor, was den Verbund von Natur und Mensch stärken soll. Wenn die kleine Familie im Untergeschoss am Küchentisch sitzt und rausschaut, hat sie den Wechsel der Jahreszeiten im Blick. Im Frühling genießen sie den Duft und die Geräusche der erwachenden Natur. Seitdem sie in ihrem kleinen Refugium leben, ertragen sie trübe Regentage und lange, graue Winterwochen viel besser. „Hier in diesem Haus, umgeben von Natur zu leben, fühlt sich immer wieder ein bisschen wie Ferien an. Und so viel gefühlten Raum und so viel Licht kenne ich aus keinem konventionellen Wohnhaus“, sagt Böhm. Ihre Kinder, ergänzt sie, würden sich hier genauso wohlfühlen. Wenn sie in der Schule über umweltfreundliches Leben sprechen, sind sie stolz darauf, in einem solchen Haus zu wohnen.
Das vollelektrische MINI Cabrio
  Porträt von Joschko Rehder, dem Geschäftsführer von mlab.design.

Joschko Rehder sieht im modularen Holzbau Potenzial für Städte. 

Motive von drei Renderings, sie zeigen unterschiedliche Umsetzungen von Konzepten der mlab.design Modulhäuser.
Motive von drei Renderings, sie zeigen unterschiedliche Umsetzungen von Konzepten der mlab.design Modulhäuser.

„Nachhaltiges Bauen ist nicht teuer, ganz im Gegenteil: Nicht nachhaltiges Bauen ist wahnsinnig teuer.“

Joschko Rehder ist seit etwa einem Jahr Geschäftsführer von mlab.design. Er übernahm den Posten des 2022 verstorbenen Unternehmensgründers Maximilian Eule. Wir haben ihn gefragt, inwiefern Mikrohäuser einen positiven Einfluss auf das Leben in eng verdichteten Städten haben können. 

Herr Rehder, wie erklären Sie es sich, dass das Wohnen auf kleinem Raum bei vielen Menschen einen Nerv trifft?

Ich denke, eine Reduktion auf das Wesentliche ist für viele Menschen erfüllend. Sie wollen sich dem Konsumwahn der vergangenen Jahrzehnte entgegenstellen, auf Dinge verzichten, die sie nicht brauchen. Wenn man sich die angespannte Situation auf dem Wohnungsmarkt anschaut, kann ein kleines Haus mit vielen Vorteilen überzeugen: Es braucht nicht viel Platz, um unsere Mikrohäuser aufzustellen, und dadurch bleibt meist noch ein wenig Fläche für einen Garten übrig. Darüber hinaus kann man mithilfe des modularen Holzbaus Stockwerke aufstocken. Das birgt großes Potenzial für die urbane Nachverdichtung.

Sie bezeichnen Ihre Art zu Bauen als die Zukunft des Wohnens. Warum?

Mit Blick auf die klimatischen Entwicklungen auf unserem Planeten müssen wir zukunftsfähige Lösungen finden. Gerade im Bausektor ist hier viel Luft nach oben. Denn knapp 40 Prozent der globalen CO₂-Emissionen entstehen hier. Kurz: Wir müssen weg vom Beton. Holz ist in unseren Augen ein Baustoff der Zukunft, wenn er aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt. Bäume entziehen der Atmosphäre in ihrer Lebenszeit CO₂ und binden den Kohlenstoff im Holz. In einem zweistöckigen #FL2 Modul sind circa 12 bis 13 Tonnen Kohlenstoff gebunden, und es ist somit nicht nur in seiner Nutzung, sondern auch in der Herstellung klimaneutral. Bei allen verwendeten Materialien achten wir akribisch auf Nachhaltigkeit und Langlebigkeit. Durch das modulare Konzept passt sich das Gebäude den Bedürfnissen seiner Bewohner an und kann nachträglich erweitert oder rückgebaut werden.

Welche Bedeutung hat das vor allem auch hinsichtlich der Städte, die ja in Zukunft noch mehr Zulauf erfahren werden?

Unsere #FL2 Module bieten die Option, Städte sinnvoll nachzuverdichten. Denn selbst kleine Baulücken reichen aus, um ein Mikrohaus aufzustellen. Dach und Fassaden können begrünt werden. So entstehen weitere Grünflächen in der Stadt und das wiederum fördert die Biodiversität. In urbanen Ballungsgebieten besteht darüber hinaus die Herausforderung, dass Eigentümer ihre Grundstücke nicht hergeben möchten. Hierfür bieten wir das perfekte Modell der flexiblen Module, die wir auch für 10, 15 oder 20 Jahre aufstellen und dann wieder aufbereitet als „Gebrauchthäuser“ weiterverwenden können.

Nachhaltig zu bauen wird oftmals von vielen als recht teuer empfunden. Stimmt das?

Es ist wie bei allem: Wir schaffen kleine Veränderungen, wenn wir anders handeln. Große Veränderungen gelingen aber nur, wenn wir einen anderen Blickwinkel einnehmen. Nachhaltiges Bauen ist nicht teuer, ganz im Gegenteil: Nicht nachhaltiges Bauen ist wahnsinnig teuer. Die Herausforderung ist dabei derzeit noch das hohe Anfangsinvestment. Bereits nach 30 Jahren wäre ein Haus von mlab.design teilweise sogar deutlich günstiger als „vergleichbare“ Gebäude. Ehrlicherweise kann sich derzeit noch nicht jeder das hohe Anfangsinvestment leisten. Woran das liegt: Banken, Investoren, Geldgeber denken in kurzen Zyklen. Das ändern wir und schaffen es innerhalb der nächsten beiden Jahre, dass unsere Module nicht nur kostengünstig in der Lebenszyklusbetrachtung sind, sondern, dass sich nahezu jeder, der ein Haus bauen will, auch ein mlab.design Haus leisten kann.

Vielen Dank für das Interview!

Das vollelektrische MINI Cabrio

Fotos: Maria Bayer, Portrait/Renderings: mlab.design

MINI Cooper SE Pflichtangaben gemäß Pkw-EnVKV nach WLTP : Energieverbrauch kombiniert in kWh/100 km: 14,7; CO2-Emissionen kombiniert in g/km: 0; CO2-Klasse: A; Elektrische Reichweite in km: 402-387